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Kurskorrektur

Wie gewonnen, so zerronnen. Nachdem der Dax in der Vorwoche noch neue Höchststände erreicht hatte, ging es in der abgelaufenen Handelswoche steil nach unten. Bemerkenswert ist, dass es keine ausschlaggebenden Ereignisse aus Wirtschaft, Politik oder Finanzen hierfür gab. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass es markttechnische Kräfte sind, die die Kursreaktionen ausgelöst haben. Da sind zum einen saisonale Faktoren. So war der neue Höchststand beim Dax ferienbedingt nur unter sehr dünnen Umsätzen zustande gekommen. Da brauchte es nicht viel, um diesen Ausbruch wieder einzufangen. Hinzu treten Probleme im Unternehmenssektor, die durch die Berichte über den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal zum Vorschein kommen. Eine Reihe von Industrieunternehmen kämpft mit der gegenwärtig schwachen weltweiten Investitionsgüternachfrage. Dementsprechend mussten die Ausblicke auf den weiteren Jahresverlauf heruntergenommen werden, was an der Börse nicht gut ankam.

Es gehört zu den Regeln der Aktienmarkt-Technik, dass ein nicht gelingender Kursausbruch in die eine Richtung erst einmal eine heftige Reaktion in die Gegenrichtung zur Folge hat. Daher kann die Abwärtsbewegung beim Dax auch noch etwas anhalten. In solchen Fällen schließt sich aber auch häufig eine schnelle Erholung an. Es deutet also alles auf wieder etwas stärker schwankende Kurse in den kommenden Monaten hin. Dies trifft sich auch mit der weiter bestehenden Unsicherheit, ob die Inflation sich hinreichend beruhigt und die Konjunktur mit Blick auf 2024 sich weiter erholen kann.

Christian Wiegand

Christian Wiegand

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