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Schwächelnde Aktienkurse

Ein Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank

Sommerblues auf dem Parkett. Der Dax schwächelte in der zurückliegenden Handelswoche weiter, und die Anleiherenditen gaben deutlich nach, was allgemein als wirtschaftliches Schwächesignal ausgelegt wird. Kein Wunder: Die veröffentlichten neuen Wirtschaftszahlen für den Euroraum zeigten konjunkturell weiter nach unten. So sank die Stimmung unter den Einkaufsabteilungen der deutschen Unternehmen auf ein 36-Monatstief. Erstmals waren daran nicht nur die Industrieunternehmen beteiligt, die bereits seit längerem unter einer weltweiten Nachfrageschwäche nach Investitionsgütern leiden, sondern auch die Dienstleister äußern sich zunehmend negativ. Auch das gegen Ende der Woche veröffentlichte ifo-Geschäftsklima für den Monat August bestätigte den Sinkflug der deutschen Konjunktur. Zwar handelt es sich weiterhin nicht um einen Absturz, aber das Wirtschaftswachstum wird sich wohl bis ins nächste Jahr hinein eher um die Nulllinie bewegen.

Aus der Unternehmenswelt gab es dabei durchaus positive Nachrichten. So übertraf das im Bereich Künstliche Intelligenz tätige US-amerikanische High Tec-Unternehmen Nvidia die ohnehin hohen Erwartungen der Analysten um Längen. Dies führte zur Wochenmitte auch zu einer Kurserholung, die jedoch bereits im Laufe des Handelstages wieder eingefangen wurde. Neue Perspektiven für die Aktienmärkte könnten sich ergeben, wenn die Notenbanken beginnen, ihren geldpolitischen Restriktionskurs wieder zu lockern. Noch ist es dafür allerdings zu früh, wie auch die Aussagen auf dem geldpolitischen Arbeitstreffen der weltweit führenden Notenbanken in Jackson Hole bestätigten.

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