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Marktkommentar: Zins-Migräne

Die Zinssorgen bereiten den Finanzmarkt-Teilnehmern nicht mehr nur Kopfschmerzen, mittlerweile ist es eine ausgewachsene Migräne. Auch in der abgelaufenen Woche rissen die Spekulation über weiter steigende Leitzinsen nicht ab. In den USA lief die Konjunktur in der ersten Jahreshälfte besser als erwartet. Das rief allerdings die US-Notenbank auf den Plan, die angesichts weiter starker Nachfrage die Inflationsbekämpfung gefährdet sieht. Demgegenüber zeigt die Konjunktur im Euroraum deutliche Auszehrungserscheinungen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich gar in einer leichten Rezession. Dieses Bild konnten auch die guten Auftragseingänge der Industrie nicht drehen, denn sie waren mit dem Automobilsektor zu sehr auf Sondereffekte einer Branche beschränkt. Alles zusammen bedeutete keine Wohlfühlwoche für den Dax. Er musste deutlich Federn lassen, selbst nach starken Zahlen vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Dies muss jedoch keinen neuen Trend bedeuten.

Noch immer lässt die Wirtschaft keine eindeutige Richtung erkennen. Auf den Vorstufen der Verbraucherpreisentwicklung, also bei Import- oder Erzeugerpreisen, geht die Beruhigung weiter. Das wird auch die Inflation in den kommenden Monaten deutlich besänftigen, und damit könnten sich auch die Zinsperspektiven schnell wieder glätten. Kommen dann wieder positive Konjunktursignale dazu, streben die Aktienmärkte auch schnell wieder nach Höherem. Es wäre nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Befürchtungen an den Märkten sich wieder zerstreuen.

Christian Wiegand

Christian Wiegand

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