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Inflation beruhigt sich

Ein Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.

Dreh- und Angelpunkt der zurückliegenden Börsenwoche waren die neuen Inflationsdaten aus den USA. Die Inflationsrate fiel wieder auf drei Prozent und damit stärker als von den Analysten erwartet. Dies nahmen die Märkte als Zeichen, dass die Normalisierung bei der Inflation zügig voranschreitet. Für die Aktienmärkte ist dies eine gute Botschaft, denn damit rücken Zinssenkungen durch die Notenbanken zumindest mal wieder in Diskussionsreichweite. Ein wieder sinkendes Zinsniveau würde Belastungen für Unternehmen und Konsumenten abmildern und damit der Konjunktur auf die Sprünge helfen.

Die Finanzmärkte reagierten dementsprechend heftig. Der Dax legte nach seiner Talfahrt in der Vorwoche wieder über drei Prozent zu, die Renditen an den Anleihemärkten gaben nach. Damit bestätigt sich einmal mehr die Robustheit von Wirtschaft und Finanzmärkten. Insbesondere in Europa sind die Aktienmärkte nicht zu hoch bewertet und bieten eine hervorragende Ausgangssituation für eine langfristig auskömmliche Renditeentwicklung. Es bestätigt sich aber auch die kurzfristige Schwankungsanfälligkeit der Kurse. Die Inflation und der darauffolgende rasante Zinsanstieg nach zwanzig Jahren Niedriginflation und Nullzinsen stellen eine ungewohnte Konstellation in der Makroökonomie der Weltwirtschaft dar. Daher werden die Spekulationen darüber, wie schnell eine Normalisierung gelingt, noch eine ganze Weile lang nicht abreißen. Deutliche Marktreaktionen auf die Veröffentlichung von Wirtschaftsindikatoren werden auch im weiteren Jahresverlauf die Regel sein. Es ist also in den kommenden Monaten weiter Aufmerksamkeit angezeigt, wenn Daten zu Inflation und Konjunktur veröffentlicht werden.

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