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Marktkommentar: Zweite Welle belastet

In der zurückliegenden Woche kam es an den Aktienmärkten zu Verkäufen. Der Grund: Die stellenweise drastisch angestiegenen Covid-19-Neuinfektionen in vielen Staaten rund um den Globus. Die zweite Welle der Pandemie ist damit auch an den Finanzmärkten spürbar. Der deutsche Leitindex, Dax, gab fünf Prozent nach, weltweit lagen die Kursrückgänge im Schnitt bei rund drei Prozent. Zwar ist eine zweite Welle in den Szenarien der Analysten enthalten, allerdings kommt sie früher als erwartet. Die Befürchtungen, dass im Herbst die wirtschaftlichen Einschränkungen wieder zunehmen werden, lassen die Marktteilnehmer vorsichtig werden.

Dazu kommen die politischen Risiken der US-Präsidentschaftswahl. Den „Worst Case“ stellt ein unklarer Wahlausgang, verbunden mit einer Staatskrise in den USA dar. Trotz dieser Belastungen schreitet die Wirtschaftserholung weiter voran. Zwar stieg in Deutschland der Ifo-Geschäftsklimaindex weiter an, er legt aber eine Spaltung der Wirtschaft offen: die Industrie funktioniert wieder relativ gut, die Dienstleistungsbranchen bleiben pessimistisch.

Säbelrasseln in den USA: Duell im Fernsehen

Das politische Highlight der anstehenden Woche ist das erste Fernsehduell zwischen Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden. Für die Kapitalmärkte stellen alle Ergebnisse, die den bisherigen Vorsprung von Biden in den Wahlumfragen schrumpfen lässt, eine Belastung dar. Denn damit würde das Risiko eines Patts ansteigen.

Wesentlich für den Wahlausgang dürften auch die Arbeitsmarktzahlen am kommenden Freitag sein. Noch gibt es in den USA Corona-bedingt etwa acht Millionen Jobs weniger als vor dem Ausbruch der Pandemie. Zwar wird wohl auch für den September ein weiterer kräftiger Arbeitsplatzaufbau gemeldet werden, aber die Dynamik dürfte sich angesichts der zweiten Infektionswelle abgeschwächt haben.

Benjamin Beck

Benjamin Beck

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