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Zinssorgen an den Aktienmärkten

Die Aussichten auf steigende Zinsen setzten die Aktienmärkte in der abgelaufenen Handelswoche weltweit unter Druck. Neue Informationen aus den USA zeigten, dass die Inflationsentwicklung weiterhin angespannt bleibt und dass damit die US-Geldpolitik restriktiver werden wird. An den Märkten für Rohöl und Erdgas stiegen die Preise ebenfalls weiter. Beim Erdgas spielen auch die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie der NATO eine Rolle. Erdöl dagegen wird deswegen teurer, weil trotz einer Fördererhöhung der OPEC-Länder das Angebot an Rohöl mit der Nachfrage nicht Schritt hält. Es bestätigen sich Aussagen, dass Rohöl eher knapper wird, da der Ausbau der nachhaltigen Energieerzeugung zu langsam voranschreitet, um die steigende Energienachfrage zu bedienen. Gleichzeitig wird nicht mehr in neue Lagerstätten investiert, da deren Zukunft langfristig ungewiss ist. Alles zusammen hält die Energiepreise hoch und verdüstert den Inflationsausblick. Zwar werden die Inflationsraten ab Januar wieder sinken, aber die Teilnehmer an den Finanzmärkten werden sehr genau hinschauen, in welchem Tempo dies geschieht. Selbst wenn im Euroraum keine Zinssteigerungen wie in den USA anstehen, wird auch die Europäische Zentralbank ihre Liquiditätsbereitstellung herunterfahren. Das müssen die Aktienmärkte erst einmal verkraften. Ein Lichtblickdabei ist jedoch, dass viele Unternehmen mit den Kostensteigerungen umgehen können. Die ersten Ergebnisse der laufenden Berichtssaison zeigten, dass außerhalb des Technologiesektors Preisüberwälzungen an die Verbraucher möglich sind und dabei sogar die Gewinnmargen der Unternehmen teilweise gestiegen sind.

Christian Wiegand

Christian Wiegand

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