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Im Westen nichts Neues – Spanien wieder im Finale

Liebe Fußballfreunde,

unser Finalgegner für Sonntag steht fest. Irgendwie haben es die Spanier wieder einmal geschafft, in das Endspiel eines großen Turniers einzuziehen. Und genau wie die Italiener eine Runde zuvor gegen England fielen in den 120 Minuten Spielzeit keine Tore. Beide Mannschaften neutralisierten sich zwar weitgehend, der Europameister hatte aber – wie immer – häufiger den Ball, ohne allerdings etwas wirklich Zählbares zu produzieren. Nach zehn Minuten verzog Arbeloa nach einem Iniesta-Zuspiel nur ganz knapp, Letzterer verfehlte in der 30. Minute auch nur haarscharf den portugiesischen Kasten. Aber immerhin ergänzten sich die beiden Teams gut. Während die „Furia Roja“ wie gewohnt beinahe stoisch durch die Mitte agierte, versuchten es die Portugiesen über die Flügelzange Nani/Ronaldo, wobei CR7 in der 32. Minute ein erstes Ausrufezeichen setzte. Bis zur Pause passierte dann nicht mehr allzu viel. Die Portugiesen waren zwar viel in Bewegung und konnten das spanische Offensivspiel beinahe komplett unterbinden, aber auch sie selbst hatten keine weiteren nennenswerten Möglichkeiten zu verbuchen.

In Hälfte zwei ging es größtenteils weiter wie zuvor. Die Spanier gaben den Ball nicht her, konnten aber selbst auch nichts Vernünftiges damit anfangen. Nur in Sachen Zweikampf war das Spiel hin und wieder etwas ereignisreicher. Vor allem der Hintermannschaft um Pepe kann man wirklich nicht vorwerfen, sie hätten nicht gekämpft. Schließlich hat sich jeder in der Viererkette artig seine gelbe Karte abgeholt. Auf spanischer Seite waren die Anlässe für Verwarnungen etwas flexibler gestaltet. Da gab es schon auch mal für Handspiel oder Motzen gelb – nur Xabi Alonso ließ in der Verlängerung Cristiano Ronaldo noch einmal ordentlich über die Klinge springen. Spielerisch gab es für die Zuschauer nicht viel Aufregendes zu sehen in Hälfte zwei. Man neutralisierte sich weitgehend im Mittelfeld, sodass sich der allgemeine Pulsschlag im Stadion erst in der 90. Minute wieder etwas erhöhte, als CR7 seine gestrige Pechsträhne bei den Freistößen mit dem verunglückten Abschluss eines Konters in der Schlussminute krönte.

Also ging es in die Verlängerung, für die offensichtlich beide Mannschaften schon keine rechte Kraft mehr hatten. Die Spanier ließen zumindest kurz vor Ende der Verlängerung das Gefühl aufkommen, dass ihnen eine Entscheidung im Elfmeterschießen dann doch nicht ganz recht ist. Aber so richtig erfolgreich waren Fabregas & Co. dabei nicht. Und da die Portugiesen – genau wie die Engländer im Spiel zuvor – offensichtlich in der irrigen Annahme waren, dass ein Elfmeterschießen eine gute Lösung für spielerische und konditionelle Unterlegenheit ist, kam es, wie es kommen musste. Obwohl man nicht sagen kann, Ronaldo & Co. hätten keine realistische Chance gehabt, den Xabi Alonso schoss gleich im ersten Anlauf Rui Patricio warm. Da sich aber Joao Moutinho im Gegenzug revanchierte, war gleich alles wieder ausgeglichen. Spielentscheidend war dann wieder mal eine Parallele zum England-Spiel, als Bruno Alves – genau wie Ashley Young – lieber Lattenschießen übte, als einfach den Ball ins Tor zu bugsieren. Fabregas‘ Elfer war dann zwar auch sehr knapp geschossen, aber letztlich doch nur Formsache.

Und so trifft der iberische Meister am Sonntag auf den neuen Europameister. Denn dass wir heute Abend „Arrivederci Italia“ rufen, dürfte außer Frage stehen. Schließlich ist es bei uns ja egal, wer auf dem Platz steht. Da trifft jeder mal. Und bei Italien trifft … eigentlich gar keiner so richtig. Wir freuen uns jedenfalls auf ein spannendes Spiel von Jogis Jungs!

Benjamin Beck

Benjamin Beck

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