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Griechenland wirft den ersten Holländer aus dem Turnier

Hellas zusammen,

so grüßt die griechische Defensivstreitmacht nun alle anderen Teams im Viertelfinale der EM. Mit einer couragierten Leistung – die sich über weite Strecken des Spiels am eigenen Strafraum abspielte – hat Hellas die übermächtige Sbornaja besiegt und aus dem Turnier geworfen. Zu behäbig agierten die russischen Bären, als dass sie die griechische Festung um den Torwächter Sifakis hätten erobern können. Mit dem nach seiner Gelbsperre zurückgekehrten Sokratis war ja auch – zumindest in etwa vom Namen her – der Denker und Lenker in der hellenischen Hintermannschaft wieder an Bord. Der stolzeste Mann am gestrigen Abend war jedoch Karagounis, der mit seinem 1:0 kurz vor dem Pausenpfiff nicht nur sein Land in die nächste Runde schoss, sondern nun mit glatt 120 Länderspielen griechischer Rekordnationalspieler ist. Da gab es gestern sicherlich noch den einen oder anderen Ouzo – aber hoffentlich keine 120! Für Russland heißt es nun jedoch: Koffer packen. Das ambitionierte Team um die Starspieler Arshavin, Kerzhakov und Zhirkov hat es nicht geschafft, dieser Gruppe A seinen Stempel aufzudrücken. Nach einem fulminanten Start gegen die Tschechen hat die Sbornaja um den holländischen Trainerfuchs Dick Advokaat nicht an die Leistungen aus dem ersten Spiel anknüpfen können.

Auch das zweite Spiel wartete mit einer Überraschung auf – zumindest der Chancenverwertung nach. Zwar brannten die Polen vor allem in der ersten Halbzeit ein wahres Feuerwerk an Chancen ab, aber beim Fußball muss eben das Runde ins Eckige – und das geht eben nur von vorne, nicht von der Seite. Da nützt ein überragendes Zweikampfspiel herzlich wenig, wenn der Ball nicht im Netz zappelt. Und so kam es, wie es im Fußball häufig kommt: Wenn man seine Chancen nicht nutzt, tut es der Gegner. Was sich gegen Ende der ersten Halbzeit schon andeutete, passierte dann nach dem Pausentee. Weil bei den Polen die Kräfte langsam schwanden und der einsetzende Regen die Platzverhältnisse verschlechterte, kamen die Tschechen auch ohne ihren verletzten Spielmacher Rosicki immer besser ins Spiel. Mitte der zweiten Halbzeit war es dann soweit: der Wolfsburger Bundesliga-Legionär Jiracek verdedelte eine Baros-Vorlage zum 1:0 für die bis dahin insgesamt schwächeren Tschechen. Der sichtlich geschockte und entkräftete Gastgeber fand von da an jedoch nicht mehr ins Spiel zurück und auch die drei Großchancen von Wasilewski, Lewandowski und Blaszczykowski kurz vor Spielende verpufften in der tschechischen Abwehr. Somit ist der erste EM-Gastgeber schon in der Vorrunde gescheitert und es bleibt den Ukrainern zu gönnen, sich ins Viertelfinale zu spielen.

Heute Abend jedenfalls holen Jogis Jungs den Gruppensieg und Portugal spielt gegen die Niederlande den zweiten Platz aus. Ein schlechtes Omen gibts ja für Oranje: Der erste Holländer ist schon raus. Für Dänemark wird es leider nichts mit dem Viertelfinale – nicht gegen unsere Jungs.

Benjamin Beck

Benjamin Beck

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