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Glückwunsch an den alten und neuen Europameister

Liebe Fußballfreunde,

die Europameisterschaft ist mit einem Paukenschlag zu Ende gegangen – genau genommen mit vier Paukenschlägen, bei denen den Azzurri mächtig die Ohren gerauscht haben. Pünktlich zum Höhepunkt des Turniers hat die „Furia Roja“ ihr wahres Gesicht gezeigt und für azurblaue Albträume gesorgt. Möglicherweise hat man sich auf italienischer Seite etwas mit der Aufstellung vertan – was unserem Bundes-Jogi seit dem Halbfinale ja auch immer wieder angetragen wird. Aber mit zwei Spitzen gegen eine offensiv so starke Mannschaft wie Spanien anzutreten – das ist schon außerordentlich… mutig. Und so setzte Xavi nach einer elfminütigen Abtastphase den ersten Warnschuss knapp über das italienische Gebälg. Und nur drei Minuten später machten sie ernst. Ein Zuckerpass von Iniesta hebelte die gesamte italienische Hintermannschaft aus und fand Fabregas, dessen Flanke Silva nur noch zum 1:0 einnicken musste. In der 21. Minute musste dann Chiellini verletzungsbedingt für Balzaretti ausscheiden, wodurch von da an nur noch zwei Auswechslungen zur Verfügung standen.

Zwar schienen die Azzurri vom Gegentreffer wenig beeindruckt, doch zunächst kamen da nur ein paar Ecken, die einen Keeper wie Casillas nicht in Verlegenheit bringen. Auch Cassanos Schussversuche (29. / 33. Minute) waren kein Problem für den vierfachen Welttorhüter. Der Rest von Hälfte eins erinnerte stark an unser Halbfinale gegen Italien – bloß mit umgekehrten Vorzeichen. Die Azzurri machten Druck, Xavi bediente im Konter Jordi Alba und plötzlich stand es 2:0.

Prandelli wurde – genau wie Jogi – in der Halbzeitpause tätig. Und der eingewechselte di Natale führte sich gleich gut ein. Erst köpfte er eine Hereingabe von Montolivo knapp über Casillas‘ Kasten (47. Minute) und scheiterte kurz darauf gleich doppelt im spanischen Keeper (51.). Auf spanischer Seite versuchte sich Fabregas ebenso zweimal vergeblich. Man muss sich eben schon gewaltig etwas einfallen lassen, wenn man die beiden wohl derzeit weltzweitbesten Torhüter überwinden will.  Kurz darauf brachte Prandelli noch Thiago Motta (57.), der es allerdings nur 3 Minuten auf dem Feld aushielt. Und da das Wechselkontingent der Azzurri aufgebraucht war, konnte für den Verletzten kein Spieler nachrücken. Von da an ging nichts mehr nach vorn bei den Italienern. Die rote Furie verwaltete das Spiel fortan klug, vergaß aber das Toreschießen nicht. Somit konnte sich Fernando Torres in der 84. Minute noch zum Torschützenkönig der Europameisterschaft schießen, bevor er für Mata den 4:0 Endstand auflegte. Dass der spanische Blondschopf damit unserem Super-Mario die Torjägerkrone nur dadurch abluchst, dass er fast immer nur als Joker ins Spiel und somit weniger Einsatzzeit hat, finden wir natürlich eher suboptimal – zumal er in seinem Verein unserem Topstürmer ja schon die Champions League mit mehr Glück als Verstand abgeluchst hat.

Aber insgesamt muss man den Spaniern einfach zu einem verdienten Sieg bei der EURO 2012 gratulieren – und ihnen für die 4:0-Packung gegen die Italiener danken. Noch eine absonderliche Siegerpose von Balotelli wäre wohl zuviel des Guten gewesen. Außerdem hätte er wohl den erneuten Hohn und Spott in den Medien auch nur schwer überstanden.

In diesem Sinne beschließen wir nun unsere EM-Kolumne und genießen die fußballfreie Zeit bis zum Start der neuen Bundesligasaison.

Benjamin Beck

Benjamin Beck

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