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Marktkommentar: Flacher Konjunkturverlauf

Dr. Ulrich Kater ist Chefvolkswirt der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen

Wenigstens befindet sich die Konjunktur nicht im freien Fall: Zwar weisen die neuesten Stimmungssignale aus der deutschen Industrie weiterhin auf eine Eintrübung der globalen Nachfrage nach Industriegütern hin, aber die Situation ist nicht vergleichbar zur Lage bei der Finanzkrise vor zehn Jahren. Wohl bleibt die Konjunkturbewegung in Deutschland weiterhin sehr flach, aber es mehren sich sie Anzeichen, dass die rückläufigen Erwartungen in diesem Jahr langsam einen Boden finden.

Die Börsen quittierten dies mit Erleichterung, wenngleich die düsteren Wolken noch nicht vertrieben sind. Alle Augen bleiben auf die Notenbanken gerichtet. Die Geldpolitik war allerdings in den vergangenen Wochen so mit Zinssenkungserwartungen überfrachtet, dass geringere Enttäuschungen wohl nicht vermieden werden können. Dies könnte zwischenzeitlich auch den Nährboden für einen zaghaften Anstieg von Anleiherenditen bieten.

 

Bodenbildung erwartet – ifo-Geschäftsklimaindex gibt Aufschluss

Ob zumindest teilweise Entwarnung für die deutsche Konjunktur gegeben werden kann, werden die neuesten Zahlen des ifo-Geschäftsklimaindex in dieser Woche zeigen. Nach dem deutlichen Rückgang der vergangenen Monate wäre eine Bodenbildung der Erwartungen in der deutschen Industrie schon eine positive Nachricht.

Nicht viel Neues dagegen wird es von der Inflation in Europa geben. Die Augustrate für die europäischen Verbraucherpreise könnte sogar wieder unter die Ein-Prozent-Marke fallen und damit die Europäische Zentralbank in ihren geldpolitischen Lockerungsplänen bestärken. Damit würde das niedrige Zinsniveau weiter fest einbetoniert.

Benjamin Beck

Benjamin Beck

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