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Marktkommentar: Es läuft nicht wie geschmiert

Dr. Ulrich Kater ist Chefvolkswirt der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen

Wieder durchlebten die Börsen eine Woche mit wenig hilfreichen Nachrichten aus der Politik. Die chinesische Regierung droht, Lieferungen von wichtigen Rohstoffen wie Seltenen Erden in die USA zu begrenzen. Für die High-Tech-Industrien sind diese essenziell. US-Präsident Trump weitet seine Zollpolitik auf Mexiko aus. Hier geht es um die Sanktionierung illegaler Immigration.

In Europa steht die italienische Regierungskoalition kurz vor dem Platzen. Es läuft also vieles nicht wie geschmiert, obwohl sich der Rohölpreis, ein Schmiermittel der Weltwirtschaft, in dieser Woche rutschartig weiter verbilligte. All dies bestätigt, dass die Notenbanken tendenziell weiter marktstützend und expansiv wirken wollen. So gaben die Renditen deutscher und amerikanischer Staatsanleihen noch einmal spürbar nach, während das Minus an den Aktienmärkten moderat ausfiel.

 

Weiterhin expansiver Kurs der EZB

Am Donnerstag wird die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung Farbe bekennen und zeigen müssen, wie sie die Perspektiven im Umfeld der politischen Risiken bewertet. Sie wird auch Vorhersagen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation veröffentlichen. Die Märkte dürften in ihrer Auffassung bestätigt werden, dass die Leitzinsen mindestens bis zum Jahresende auf ihren derzeitigen Niveaus bleiben – ohne eine nachhaltige Zunahme der Inflation möglicherweise auch weit darüber hinaus. Zum Wochenschluss sollte der amerikanische Arbeitsmarktbericht von solidem Beschäftigungsaufbau und unauffälliger Stärke der Binnenwirtschaft in den USA zeugen.

Benjamin Beck

Benjamin Beck

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