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Es ist kompliziert …

Ein Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.

Die frischen Informationen aus der zurückliegenden Woche haben den Kapitalmärkten für sich genommen keine nennenswerten Impulse gegeben. Vielmehr hallte noch die Woche davor nach, mit den wichtigen Notenbanksitzungen um dem US-Arbeitsmarktbericht. Auch wenn der unerwartet hohe Beschäftigungsaufbau in den USA mit relativ unaufgeregter Lohnentwicklung einherging, hat sich letztlich bei den Finanzmarktteilnehmern die Einsicht durchgesetzt, dass auf die erste Leitzinssenkung doch wohl etwas länger zu warten ist. Entsprechend kam es an den Rentenmärkten zu deutlichen Renditesteigerungen: bei kürzeren US-Staatsanleihen um bis zu 20 Basispunkte und auch bei Bundesanleihen über die verschiedenen Laufzeiten um mehr als 10 Basispunkte. Diese Zinsbewegung nahm den Aktienmärkten etwas den Atem, den diese bei ihrem schnellen Bergauflauf in diesem Jahr hatten. So fiel die Wochenbilanz leicht negativ aus. Aus der Berichtssaison kamen letztlich keine entscheidenden Treiber, die die Kurse der Anteilscheine der Unternehmen beflügeln konnten.

Es ist kompliziert für die Marktteilnehmer, aus Rezessionsperspektiven, rückläufigen Energiepreisen, geopolitischen Risiken und zumindest in Europa Risiken eines Lohndrucks ein ganz klares Bild zu zeichnen. Und dies sollte ja auch noch im Einklang mit der Kommunikation der Notenbanken stehen. So richtet sich der Blick in der kommenden Woche klar auf die Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten in den USA am Dienstag. Es wird den siebten Rückgang der Inflationsrate in Folge geben. So weit so gut. Doch jenseits von Energie- und Nahrungsmittelpreisen zeigt sich die sogenannte Kerninflationsrate durchaus harziger. Es bleibt also sowohl für die Notenbanken als auch für die Kapitalmärkte ein herausforderndes Umfeld.

Susanne Haack

Susanne Haack

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