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Die Währungsumstellung

Großer Andrang bei der Währungsumstellung 1990 in Weimar

Für die Sparkassen stellte nach der Wende die Währungsunion am 1. Juli 1990 eine erste große Bewährungsprobe dar. Sie hatten die Hauptlast bei der Geldumstellung zu tragen, da der Großteil der Bevölkerung der DDR bei ihnen Kunde war. Obwohl der Tag der Währungsumstellung ein Sonntag war, hatten alle Zweigstellen der Sparkassen in Mittelthüringen geöffnet. Daneben waren in fast allen Gemeinden Zahlstellen bei der Post, den BHG- bzw. Raiffeisenmärkten und bei den Gemeindeverwaltungen eingerichtet worden. Unter anderem wurden von der Kreissparkasse Sömmerda für diesen Tag in den Gemeinden, in denen Sparkassenmitarbeiterinnen oder -mitarbeiter wohnten, zusätzlich Zahlstellen geschaffen.

Weiterhin wurde die Sicherung von Umtauschstellen und Geldtransporten organisiert. Für den 1. und 2. Juli 1990 wurden in der Stadt Erfurt ca. 45 Auszahlstellen mit etwa 180 Schaltern und im Kreisgebiet Erfurt in 60 Gemeinden und Ortsteilen Auszahlstellen eingerichtet. In den größeren Orten Elxleben, Gebesee, Großrudestedt, Neudietendorf, Stotternheim und Vieselbach gab es jeweils zwei Auszahlstellen. Diese Orte verfügten neben Walschleben auch über Sparkassen-Geschäftsstellen.

Menschenschlange vor der Sparkasse am Erfurter Anger
31 / 1. Juli 1990 vor der Kreissparkasse in Sömmerda

Zum Schutz der Geldtransporte sowie der Bankangestellten entschied die Kreiskommission für Währungsumstellung, dass an den Hauptstellen der Stadt- und Kreissparkasse am Fischmarkt und Anger ab 28. Juni 1990 verstärkter Streifendienst zu leisten sei. Ständige Polizeibewachung für alle Sparkassen-Geschäftsstellen wurde ab 29. bzw. 30. Juni 1990 angeordnet. Insgesamt wurden in der Sparkasse Erfurt, der Stadt- und Kreissparkasse Weimar, der Kreissparkasse Sömmerda und der Kreissparkasse Apolda rund 400.000 Konten-Umstellungsanträge von Mark der DDR auf D-Mark bearbeitet.

Fotos: Archiv der Sparkasse Mittelthüringen