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Marktkommentar: Hört, hört, die US-Notenbank hat gesprochen!

Dr. Ulrich Kater ist Chefvolkswirt der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen

Erfurt, 5. Dezember 2018

 

Die vergangene Woche bot tendenziell freundliche Aktienmärkte und geringere Renditen an den Rentenmärkten. In den vergangenen Monaten waren in der Regel politische Risiken – stichwortartig hier nur ein paar Beispiele: Handelskonflikt, Brexit und Italien – marktbewegend. Nun hat sich die US-amerikanische Notenbank, die Fed, einmal in den Vordergrund gerückt. Der Ton des Protokolls der letzten Sitzung knüpft an die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell vom Mittwoch an, wonach die Normalisierung der US-Geldpolitik die Leitzinsen schon recht nahe an das neutrale Zinsniveau gebracht hat. Dies wurde an den Märkten derart interpretiert, dass weniger Zinserhöhungen noch bevorstehen als bislang erwartet. Dazu passte ergänzend, dass auch im Geleit der gesunkenen Ölpreise die Inflationserwartungen an den Märkten zurückgegangen sind. Dies wurde an den Börsen wohlwollend aufgenommen.

 

G20 Gipfel und OPEC-Treffen werfen ihre Schatten voraus

In den nächsten Tagen gibt es für die Finanzmärkte viel zu verarbeiten. Schon allein der G20-Gipfel wird speziell mit Blick auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China aufmerksam beäugt, ob der Eskalationszug beschleunigt oder etwas Fahrt rausnimmt. Aufmerksamkeit wird auch dem OPEC-Treffen am Donnerstag geschenkt werden, wenn Förderkürzungen beschlossen werden, um den Ölpreis zu stabilisieren. Durchaus gewichtige Konjunkturindikatoren von Einkaufsmanagerindizes bis hin zum US-Arbeitsmarktbericht dürften zu einem moderaten konjunkturellen Expansionstempo passen und auch deshalb an den Märkten vermutlich nicht so stark wahrgenommen werden.

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Benjamin Beck

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