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Die Sparkasse in Apolda

In Apolda nahm die Sparkassengeschichte durch eine Aufforderung der Großherzoglich Sächsischen Landesdirektion aus Weimar vom 24. April 1845 ihren Anfang.

In erster Linie wollte man in Apolda der Empfehlung der Großherzoglichen Landesdirektion nachkommen, den beim Bau der Thüringischen Eisenbahn beschäftigten Arbeitern eine sichere Einrichtung für die Unterbringung ihres Arbeitslohns zu bieten. Am 5. Juni 1845 genehmigte der Stadtrat die Errichtung der Sparkasse sowie die von Bürgermeister Müller entworfenen Statuten. Die Genehmigung der Großherzoglichen Landesdirektion wurde am 10. Juni 1845 erteilt.

Stadthaus – Sitz der Sparkasse seit 1910
Stadthaus – Sitz der Sparkasse seit 1910


Die Eröffnung der Sparkasse ging dann innerhalb weniger Tage vonstatten. Am 21. Juli 1845 wurde mit einem Ausruf die Eröffnung für den 26. Juli, nachmittags 3 Uhr, bekannt gemacht. Am ersten Öffnungstag wurden 30 Taler Gesamteinnahmen verzeichnet. Erste Einzahlerin war Wilhelmine Müller, die Tochter des Bürgermeisters, mit 2 Talern.

In den ersten Jahren entwickelte sich die Einnahmesituation der Sparkasse sehr gut. Die ursprüngliche Erwartung der Nutzung durch viele Eisenbahnarbeiter und andere wenig bemittelte Schichten erfüllte sich nicht. Ähnlich wie in Erfurt wurde die Sparkasse vor allem von den gut bürgerlichen Schichten zur Geldanlage genutzt. Im ersten Jahr waren Spareinlagen in Höhe von 28.800 Talern zu verzeichnen. Bis Ende 1847 stiegen sie auf über 100.000 Taler.

Ansicht des Stadthauses um 1930
Ansicht des 1926 errichteten Sparkassengebäudes
Eingangsportal des Stadthauses

Seit der Gründung 1845 nutzte die Stadtsparkasse Apolda Räumlichkeiten im historischen Rathaus am Markt. Durch den Bevölkerungszuwachs und die Zunahme des Gewerbes, insbesondere der Wollwarenbranche, reichten die Räume im historischen Rathaus und später ab 1871 das Sparkassengeschäftsgebäude in der Schleiergasse nicht mehr aus. Daher wurde durch die Sparkasse das Stadthaus gebaut, das am 23.2.1910 feierlich übergeben wurde. Die Sparkassenräumlichkeiten befanden sich im Erdgeschoss. Weitere Räumlichkeiten wurden von der Stadt genutzt. Bedingt durch einen weiteren Ausbau der Geschäftstätigkeit und einen erhöhten Platzbedarf
entschied sich die Sparkasse später zum Neubau eines eigenen Sparkassengebäudes, das gegenüber dem Stadthaus errichtet wurde und am 12.10.1926 eingeweiht werden konnte. Im Erdgeschoss wurden die Ladengeschäfte vermietet. Das restliche Gebäude nutzte die Sparkasse selbst.

Fotos: Stadtarchiv Apolda