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    Weniger ist mehr

    Fair Fashion statt Fast Fashion

    Wenn das Wetter immer besser wird und kein Regen mehr in Sicht ist, dann ist der perfekte Zeitpunkt für eine neue Garderobe gekommen. Viele Modelabels bieten dafür regelmäßig ihre neuen Kollektionen an. Im Sommer gerne farbenfroh und gegen den Winter gerne casual beige, schwarz oder weiß.

    Folgen der Produktion

    Günstige Mode wird oftmals in Gebieten mit Wasserknappheit hergestellt. Aus diesem Grund kommt es durch den enorm hohen Wasserverbrauch bei der Herstellung zu Ernteausfällen oder Wassermangel. Auch die Ausbreitung von Epidemien wird durch das fehlende oder verschmutzte Trinkwasser begünstigt. Hinzu kommen die hohen CO2-Emissionen der Fabriken, die mehr und mehr Treibhausgase produzieren und somit einen großen Teil zur Erderwärmung beitragen. Auch die Bestandteile der Kleidung, oftmals Plastikfasern wie Polyester, kontaminieren das Grundwasser und die Meere mit Mikroplastik. Die Chemikalien, die man zur Herstellung der Kleidung benötigt, werden oftmals schlecht oder gar nicht aus dem Abwasser gefiltert und landen so in Flüssen und im Meer.

    Doch nicht nur die Umwelt leidet unter der schnellen und billigen Produktion von Fast Fashion. Die sozialen Folgen für die Arbeitenden sind ebenso hoch. Die Angestellten sind oft nicht gewerkschaftlich organisiert, weshalb sie 16-stündige Schichten mit sehr geringen Löhnen und einem Mangel an Arbeitsschutz leisten müssen. Durch die (passive) Einnahme von Chemikalien kommt es zu Krankheiten.

    Was kann man als Einzelperson tun?

    Die Devise hier heißt Fair Fashion anstatt Fast Fashion. Es hilft, auf das eigene Kaufverhalten und den Umgang mit Kleidung zu achten. Denn nachhaltig, ethisch und ökologisch einzukaufen, bedeutet nicht, dass man auf schöne Kleidung verzichten muss.

    Nur weil man große und billige Modeketten meidet, bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass die Mode, die man stattdessen trägt, fair und umweltbewusst produziert wird. Dafür hilft ein genauerer Blick auf die Etiketten: Gütesiegel zeigen an, ob Umwelt- und Sozialstandards eingehalten wurden. Das „Fairtrade“-Siegel zeigt beispielsweise, dass die verwendete Baumwolle umweltbewusst geerntet wurde. Die „Fair Wear Foundation“ steht für faire Arbeitsbedingungen und „Grüner Knopf“ bestätigt, dass menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in den Lieferketten gewährleistet wurde.

    Doch nicht nur die Beachtung der Gütesiegel kann einen Beitrag zur Minimierung von Fast Fashion leisten. Auch das eigene Kaufverhalten kann einen großen Unterschied machen. Anstatt oft und billig, kann man weniger, aber dafür hochwertigere Mode kaufen. Eine weitere gute Option sind Second-Hand-Stores oder -Plattformen, bei denen man Kleidung oft günstiger, aber trotzdem in noch gutem Zustand erwerben kann.

    Aus Alt mach Neu

    Doch was passiert mit meiner Kleidung, wenn ich sie nicht mehr tragen möchte? Mit dieser Kleidung kann man vielleicht anderen Menschen eine Freude machen, indem man sie spendet, Second Hand weiterverkauft oder verschenkt. Einige Unternehmen bieten auch Recyclingprogramme an, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Dort kann man alte Kleidung abgeben, die anschließend recycelt und zu neuen Produkten umfunktioniert wird.

    Wenn Kleidung so alt oder kaputt ist, dass sie nicht mehr getragen werden kann, muss man sie allerdings nicht direkt wegschmeißen: man kann ihr einfach ein neues Leben schenken. Aus alten T-Shirts lassen sich gut Topf- oder Putzlappen herstellen.

    Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, auf Fair Fashion zu achten und damit Fast Fashion im eigenen Kleiderschrank zu reduzieren. Das muss auch nicht immer teuer oder kompliziert sein, sondern lässt sich einfach und schnell in das eigene Kaufverhalten übertragen.