Nachhaltiges Handeln bedeutet, eine Entwicklung anzustreben, die den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht wird, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.
In Verbindung mit unternehmerischem Handeln beschreibt dies einen ausgewogenen Fokus auf ökonomischen Erfolg verbunden mit dem effizienten Umgang mit ökologischen und sozialen Ressourcen. Die zentrale Herausforderung an ein Nachhaltigkeitsmanagement ist, diese sich teilweise widerstrebenden Ziele in den allgemeinen Unternehmenserfolg zu integrieren.
Als Sparkasse Mittelthüringen bekennen wir uns zum Prinzip der Nachhaltigkeit. Zukünftige Generationen sollen ebenfalls dieselben Chancen auf ein gutes Leben haben. Mit unserer unternehmerischen Haltung, unseren Produkten und gesellschaftlichen Initiativen wollen wir uns als Sparkasse für die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks in unserer Region sowie für die Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität einsetzen.
Chancen und Risiken des nachhaltigen Wirtschaftens
Wir gestalten Veränderungen so mit, dass möglichst viele Menschen davon profitieren können. Die Sparkassenidee ist in Zeiten großer Umbrüche entstanden. Gesellschaftlichen, technologischen und auch politischen Wandel haben die Sparkassen immer aktiv begleitet und mit dafür gesorgt, dass aus neuen Entwicklungen auch Chancen für die Bevölkerung sowie die mittelständischen Unternehmen entstehen.
Auch heute erleben wir eine Zeitenwende: Klimawandel, Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern unser Leben grundlegend. Als Sparkasse stellen wir uns der Herausforderung, die Transformation zu einer emissionsärmeren, ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft ohne soziale Verwerfungen zu meistern und die digitale Welt menschlich zu gestalten. Dabei engagieren wir uns dafür, das breit angelegte Wohlstandsversprechen der sozialen Marktwirtschaft als Orientierungspunkt des deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells zu erhalten.
Beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels und der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise stehen wir noch am Anfang der Veränderungen. Wir sind gefordert, diese Aspekte in die Management- und Steuerungssysteme und in Produkte und Prozesse des Bankgeschäfts zu integrieren. Alles in allem stellen wir fest: Die Klimafrage ist in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Kunden fordern zunehmend auch von der Sparkasse Antworten und erwarten Produktangebote, die ökologischen Nutzen bieten.
Die EU-Kommission hat bereits im März 2018 den „Aktionsplan: Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ (EU-Aktionsplan) vorgelegt, der an die Vorschläge der EU-Expertengruppe für nachhaltige Finanzwirtschaft („High-Level Expert Group on Sustainable Finance“) anknüpft. Ziel des EU-Aktionsplans ist es, mehr Kapital in nachhaltige Investitionen zu lenken, finanzielle Risiken, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, zu minimieren. Zudem sollen Transparenz und Langfristorientierung des Finanzsektors erhöht werden. Der EU-Aktionsplan soll einen wichtigen Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft schaffen und wird somit auch das Geschäft einer Sparkasse beeinflussen.
Relevante Nachhaltigkeitsrisiken als Risikotreiber
Wir sind gefordert, die Folgen des Klimawandels und der Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise als Risikotreiber zu bewerten und zu steuern. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) definiert Nachhaltigkeitsrisiken im „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“ als „Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Reputation haben können“. Nachhaltigkeitsrisiken wirken als Risikotreiber auf die bekannten Risikoarten Adressenrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken und stellen somit keine eigenständige Risikoart dar.
Die von der Sparkasse finanzierten Wirtschaftsaktivitäten wirken ihrerseits auf den Klimawandel und auf andere Nachhaltigkeitsaspekte, wenn zum Beispiel bestimmte Branchen von Finanzierungen ausgeschlossen werden oder die Sparkasse im Dialog mit den Kund*innen die nachhaltige Weiterentwicklung auf Ebene einzelner Engagements thematisiert (Inside-out-Perspektive).
Transformationsprozess eröffnet neue Geschäftschancen
Die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung verändern nicht nur die Wirtschaft, sie eröffnen ihr auch bedeutende Marktchancen durch neue Technologien, innovative Ideen und neue Arbeitsweisen. Mit Produkten und Dienstleistungen, die einen positiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, können sich Unternehmen aller Branchen und Größenklassen neue Geschäftschancen erschließen. In dem mit dieser Entwicklung einhergehenden Bedarf an Finanzdienstleistungen liegen für uns als Sparkasse wichtige Entwicklungspotenziale, die wir auf der Grundlage unseres öffentlichen Auftrags nutzen wollen.
Als Sparkasse arbeiten wir gemeinsam mit unseren Trägern und den Akteur*innen in der Region an diesen wichtigen Fragen des Zusammenhangs von lokaler Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Neben den oben ausgeführten Branchenbedingungen bilden für uns als Sparkasse die konkreten Nachhaltigkeitsziele und Programme im Geschäftsgebiet einen wichtigen Referenzrahmen für die Definition von geschäftspolitischem Handlungsbedarf, neuen Produktangeboten sowie gesellschaftlichen Initiativen.
Strategische Verankerung von Nachhaltigkeit
Unser Geschäftsbetrieb beruht auf vier Leitsätzen, die in unserem täglichen unternehmerischen Handeln erkennbar sind.
Die „Leitsätze zur Nachhaltigkeit“ der Sparkasse Mittelthüringen schaffen einen verbindlichen Rahmen für unser Handeln zum Wohle von Bürger*innen und Region und für die Erfüllung unserer nachhaltigen Ziele. Eine strategische Verankerung von Nachhaltigkeit in der Sparkasse Mittelthüringen ist zudem über die Geschäftsstrategie unseres Hauses gegeben.
1.
Wir bekennen uns zu unserem öffentlichen Auftrag.
2.
Wir machen Finanzwirtschaft verständlich und stellen sie in den Dienst der Menschen und der Wirtschaft.
3.
Wir verpflichten uns dem ressourcenschonenden Wirtschaften.
4.
Wir machen uns stark für nachhaltigen Wohlstand und für bessere Lebensqualität vor Ort.
Personelle Verantwortung für Nachhaltigkeit
Gesamtverantwortlich für die Umsetzung von Nachhaltigkeit ist der Vorstand der Sparkasse Mittelthüringen. Daneben setzt sich ein bereichsübergreifend besetztes Gremium mindestens jährlich mit Entwicklungsmöglichkeiten auseinander. Mögliche Handlungsfelder werden dabei in ihrer Zweckmäßigkeit geprüft und Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit bei Bedarf umgesetzt. Der Verwaltungsrat der Sparkasse Mittelthüringen wird mindestens jährlich in das Themenfeld einbezogen.
Der letztliche Erfolg hängt zudem maßgeblich von dem Handeln und der Haltung jedes Beschäftigten ab. Die Sparkasse Mittelthüringen setzt sich mit der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit fortlaufend auseinander. Dabei ist jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin eigenverantwortlich dazu aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten und mögliche Handlungsfelder aufzuzeigen bzw. zu verbessern.
Nachhaltigkeitsstrategie
Aus der Sparkassenidee heraus fühlen wir uns dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unser Geschäftsmodell zielt auf eine Bereitstellung von Angeboten, die den Menschen Möglichkeiten zur persönlichen finanziellen Absicherung eröffnen, Teilhabe an sozialer und gesellschaftlicher Entwicklung ermöglichen und zum Erhalt tragfähiger wirtschaftlicher Strukturen in unserem Geschäftsgebiet beitragen. Eine gesunde, funktionsfähige Umwelt ist darüber hinaus das Fundament unseres Wirtschaftssystems und Lebensraums. Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine weltweite Aufgabe, zu der wir als Sparkasse Mittelthüringen unseren Beitrag leisten. Wir werden Nachhaltigkeit in der Sparkasse entlang der regulatorischen Anforderungen und der Erwartungen unserer Kund*innen sowie Anspruchsgruppen weiterentwickeln.