Mehr Energie, besserer Strom!
Der 17-jährige Niklas Paulig seine Schwester Julia und sein Klassenkamerad Timon Hoschke gehen in die 12. Klasse am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt. Gemeinsam arbeiten sie an einem wissenschaftlichen Projekt für Windkraftanlagen.
Die Basis dieses Projektes findet im Rahmen einer Seminarfacharbeit statt. Und wie oben bereits genannt, geht es um erneuerbare Energien. Aber was genau? Die Gruppe hat sich speziell auf die Kleinwindkraftanlagen spezialisiert. Das Projekt hat den Ansatz, Kleinwindkraftanlagen vor allem im Schwachwindbereich effizienter zu gestalten und zu verbessern. Um dieses wichtige Ziel erreichen zu können, entwickelten sie zunächst ein Konzept für sogenannte Vorbauten, die die Rotoren der Windräder schneller antreiben sollen. Diese Vorbauten sind Strömungsvorrichtungen, wodurch der Wind beschleunigt wird und das Windrad letztendlich früher anläuft. Die passive Erhöhung der Windgeschwindigkeit hat dann eine Leistungssteigerung zur Folge.
Solch ein wissenschaftliches Projekt benötigt einiges an Fachwissen, Durchhaltevermögen und Konzentration. Woher kommt denn dieses Interesse an der Wissenschaft? Niklas erzählte, dass sein Vater selbst Physiklehrer sei und er wohl von ihm diese Begeisterung für die Physik übernommen hat. Daher war für Niklas klar, dass es auch in diese Richtung bei der Seminarfacharbeit gehen wird.
Aktuell ist die Seminarfacharbeit schon fertig geschrieben und abgegeben. Das Ergebnis gibt es aber erst am 1. Dezember.
Doch die Theorie reicht ihnen nicht! Nun wollen sie das Ganze auch noch in die Praxis umsetzten, um auch ermitteln zu können, ob sich solch eine Umsetzung auch rentieren würde. Dazu haben sie drei Windkraftanlagen gekauft und bereits die Funktionstüchtigkeit getestet. Das alles befindet sich nun aber nicht mehr im Rahmen der Seminarfacharbeit, sondern ist private Forschung der Gruppe. Aufstrebende Wissenschaftler wollen eben mehr! Nun muss aber erst mal geschaut werden, wie diese Anlagen auf dem Schornstein angebracht werden können. Die Idee ist es, zwei nebeneinander anzubringen, um die Leistungssteigerung vergleichen zu können. Einen also mit Strömungsvorrichtung und einen ohne. In der zuvor getesteten Simulation konnte nämlich eine Leistungssteigerung von bis zu 43 % festgestellt werden. Was eine enorme Verbesserung wäre. Der Aufbau dauert jedoch noch. Die nächsten Schritte sind also schon geplant. Und wenn alles fertig ist, wollen sie das Projekt auch beim Wissenschaftswettbewerb „Jugend forscht“ einreichen. Dies wird wahrscheinlich im Jahr 2021 sein. Natürlich gab es auch Herausforderungen zu bewältigen. Zum Beispiel war einmal das ganze Projekt schon in der Computersimulation getestet worden, man konnte es dann aber nicht ausdrucken, was schließlich zu Verzögerungen führte. Außerdem wurde zu dem bestellten Gestänge der Stangenfuß nicht mitgeliefert. Doch all das hatte keine großen Auswirkungen auf das Gesamtprojekt und dessen Abschluss.
Und wozu das ganze Projekt? Um erneuerbare Energien zu stärken und somit auch um zum Umweltschutz beizutragen. Natürlich soll es auch zur Stromversorgung dienen. Aber Niklas möchte mit dem Projekt nicht nur die Kleinwindkraftanlagen verbessern, sondern generell das Thema der erneuerbaren Energien in den Punkt der Forschung setzten. Er möchte durch sein Projekt darauf aufmerksam machen, dass man in dem Bereich noch weiter forschen und entwickeln sollte. Um dieses großartige Projekt überhaupt stemmen zu können, bekam Niklas Paulig ein Stipendium der Sparkassenstiftung Erfurt. Wir freuen uns, dass junge Menschen sich so für die Wissenschaft interessieren und sich für die Umwelt einsetzten. Wir sind gespannt auf viele weitere Projekte, auch von Euch!